Viele Weihrauchkörner brennen auf demselben Altar
Eines vergeht zuerst, das andere danach, es macht keinen Unterschied
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, Buch IV/15, übers. v. Guido Bellberg 2022
ICH LERNTE DIE MEINUNGSFREIHEIT ZU ERTRAGEN
MARC AUREL: EINE SPURENSUCHE Szenische Lesung
Auszüge aus seinen „Selbstbetrachtungen“ werden kontrastiert mit Passagen aus dem Briefwechsel mit seinem Erzieher dem Rhetor und Anwalt Cornelius Fronto. Wie ist die Positionierung des Kaisers zur Christenverfolgung im Hinblick auch auf seine philosophischen Äußerungen? Das Martyrium definiert er als „Starrsinn“, als „tragische Zurschaustellung“. Wir hören Ausschnitte der zeitgenössischen Apologien eines Justinus gerichtet an Marc Aurel zur Verteidigung des Christentums: „Eure Sache aber ist es, uns, wie die Vernunft es fordert, anzuhören“. Auszüge aus den erhaltenen „Märtyrerakten“ – als Verhörprotokolle überliefert – zeigen eindrucksvoll unerbittliche „christliche Haltung“ gegenüber dem Kaisertum.
Ergänzt wird die Collage durch ausgewählte Lyrik. Lukrez hat ein beeindruckende Beschreibung der Pest hinterlassen.
Und wer war eigentlich Faustina seine Frau? Die in der antiken Literatur Vielgescholtene wird ein beeindruckendes Statement abgeben.
Theatralische Mittel und das Format der Collage ermöglichen einen schwellenarmen Zugang.
Die Zuschauenden erhalten ein Programm mit Quellennachweisen und eine weiterführende Leseliste.